HÄMOGLOBİN: EIN AUßERGEWOHNLICHES MOLEKUL
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Er lässt das Lebendige aus dem Toten erstehen
und bringt das Tote aus dem Lebendigen hervor, und Er belebt die Erde
nach ihrer Leblosigkeit. Gleicherweise werdet auch ihr (wieder)
erstehen. (Sure 30:19 – ar-Rum)
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Wahrscheinlich sind Sie sich gar nicht darüber im
Klaren, was in Ihrem eigenen Körper alles geschieht, um Sie am Leben zu
halten. Egal, ob Sie arbeiten, müde werden, schlafen, essen oder Sport
treiben – all diese fieberhaften Tätigkeiten in Ihrem Körper finden
ununterbrochen statt. All die daran beteiligten Unmengen von Molekülen
erfüllen ihre Pflicht völlig ohne Ihr Zutun, machen nie einen Fehler,
werden nie müde, gönnen sich keine Pause.
Das Hämoglobin ist verantwortlich für die rote Farbe Ihres Blutes und
nur eines der zahllosen Moleküle in Ihrem Körper. Seine lebenswichtige
Aufgabe ist es, die Zellen in Ihrem Körper am Leben zu erhalten. Der
Sauerstoff, den jede einzelne Zelle braucht, wird ebenso wie das später
wieder ausgestoßene Kohlendioxid von den Hämoglobinmolekülen zu- und
wieder abgeführt.
Denn nur das Atmen reicht dem Körper nicht, um zu überleben. Dazu
müssen erstmal 100 Billionen Zellen mit Sauerstoff versorgt und
anschließend das durch den Metabolismus entstehende Kohlendioxid wieder
“entsorgt” werden. Unser ganzes Leben hängt ab von diesem komplexen
biochemischen Mikrosystem. Bis heute ist es den Wissenschaftlern nicht
gelungen, einen Mechanismus zu entwickeln, der dem des Hämoglobin
gleichkommt.
Es ist ein außerordentlich komplexes Molekül mit einer einzigartigen
Struktur, ein staunenswertes Wunderwerk der Göttlichen Schöpfung. Wenn
man alle Merkmale dieses Wunderwerkes genauer betrachtet, wird immer
deutlicher, zu welchen Wundern Gott der Allmächtige und Allwissende
imstande ist, Der jedes von ihnen erschaffen hat. Dies zu begreifen und
zu verstehen, ist unerlässlich, um Ihm dafür zu danken und Ihn zu
preisen. In einem Quranvers hat Gott uns offenbart:
Er ist der Lebendige. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Darum
ruft Ihn an in aufrichtigem Glauben. Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn
der Welten! (Sure 40:65 – Ghafir)
Das Sauerstoff transportierende WundermolekUl
Die wissenschaftliche Bezeichnung des Hämoglobin als
“außergewöhnliches Molekül” beruht auf der Tatsache, dass es
verschiedene Aufgaben gleichzeitig bewältigen kann. Zunächst filtert es
aus den Millionen von Molekülen, die durch Kapillargefäße in die Lunge
gelangen, zielstrebig den Sauerstoff aus. Dieser Vorgang ist ebenso
erstaunlich wie intelligent. Denn die Hämoglobinmoleküle “fangen”
buchstäblich die Sauerstoffatome durch eine bestimmte Technik ein – was
allerdings auf eine sehr subtile Weise geschehen muss, weil die
Sauerstoffatome, die vom Hämoglobin gebunden werden sollen, die
Fähigkeit der Oxidation besitzen, eine Eigenschaft, die toxisch ist und
damit zerstörerisch für die Hämolobinmoleküle wirken kann.
Um sie dagegen zu schützen, hat Gott die Hämoglobinmoleküle mit einer
faszinierenden Eigenschaft ausgestattet: Während seiner
Transporttätigkeit bindet das Hämoglobin die Sauerstoffatome nämlich
nicht gänzlich, sondern “packt” sie nur an einem Ende wie mit einer
Zange und transportiert es auf diese Weise zu seinem Bestimmungsort. Das
ist zweifellos eine geniale Konstruktion, weil dadurch das Hämoglobin
gegen Oxidation gefeit ist.
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Das Diagramm oben zeigt die Phasen, in denen
sich das Hämoglobin bildet. Hämoglobin hat eine sehr komplexe und
perfekte Struktur, um Sauerstoff transportieren zu können. Folglich
verursacht jede Veränderung in seiner Aminosäurenkonfiguration den
Verlust seiner Fähigkeit, Sauerstoff zu transportieren.
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Wer das unvoreingenommen zur Kenntnis nimmt, wird
unschwer darin die Zeichen der göttlichen Schöpfung erkennen. Denn es
ist unmöglich, dass die Hämoglobinmoleküle von selbst die von Sauerstoff
ausgehende Gefahr für sich selbst durch “trial and error” je entdeckt
haben und sich diese raffinierte Gegenmaßnahme ausgedacht haben könnten.
Wir sprechen wohlgemerkt bisher nur von Molekülen, noch lange nicht von
komplexeren Mechanismen.
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Die vier Hämgruppen im Hämoglobinmolekül
befassen sich mit der Bindung und dem Transport von Sauerstoff. Diese
Hämgruppen sind anfangs parallel zueinander, aber wenn sie ein
Sauerstoffmolekül binden, verlieren sie ihre parallele Anordnung, und
jede verursacht Veränderungen in der Struktur des sie umgebenden
Globins. Globin verhindert die Entstehung von Sauerstoffbindungen durch
die sich zwischen den Eisenionen annähernden Sauerstoffmolekülen.
Dank dieser äußerst wichtigen Vorsichtsmaßnahme werden die zwei
Hämoglobin-Eisen-Atome davor bewahrt, zu oxidieren. Die schätzungsweise
270 Hämoglobinmoleküle in jedem roten Blutkörperchen treffen diese
wichtige Vorsichtsmaßnahme konstant.
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Die biologischen Einzelheiten, die es dem Hämoglobin
ermöglichen, Sauerstoff “einzufangen, zeigen unmissverständlich, dass
ein derartiger Mechanismus auf keinen Fall durch Zufall entstanden sein
kann.
Das Hämoglobinmolekül enthält ein Protein, das seinerseits aus vier
Molekülketten namens Globin besteht. Jedes Globin ist gebunden an ein
anderes Molekül der Häm-Gruppe, die außerordentlich wichtig ist, um
Sauerstoff an Hämoglobin zu binden. Jede Häm-Gruppe trägt ein Eisenion.
Also enthält das Protein insgesamt vier Eisenionen. Diese vier
Eisenionen binden den Sauerstoff in der Lunge und “entbinden” ihn in das
Zellgewebe.
Aber auch Globin selbst spielt in diesem Prozess eine wichtige Rolle.
Wie später zu zeigen sein wird, steckt in der Form der Globine ein
wichtiger Kontrollmechanismus – und somit ein weiteres Wunder der
Schöpfung. Hinzu kommt, dass auch nur die kleinste Veränderung in der
Aminosäurensequenz des Globin die Transportfähigkeit des Hämoglobin
völlig verändert.
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(a) Normales Blut: Die sauerstoffempfänglichen Hämoglobinmoleküle verleihen dem Blut seine rote Farbe.
(b) Bei der Eisenmangelanämie ist die Zahl der Roten
Blutkörperchen niedrig. Deren Farbe ist blass aufgrund des
Hämoglobinmangels, und sie tragen weniger Sauerstoff als normale Roten
Butkörperchen.
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Hämoglobin hat die übernatürliche Fähigkeit des
Sauerstofftransports, die es ihm erlaubt, vier separate
Sauerstoffmoleküle zu binden. Es befördert diese Moleküle mit großer
Umsicht durch das Kreislaufsystem und verteilt sie im Gewebe, das
Sauerstoff benötigt.
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Schon am Anfang dieses Sites haben wir darauf aufmerksam
gemacht, dass jede der ohnehin schon komplexen Eigenschaften des Blutes
ihrerseits weitere unterschiedliche und komplexe “Sub”-Einzelheiten
aufweist. Und umso tiefer man in diese Einzelheiten eindringt, desto
komplexer und differenzierter erscheint das Ganze. Dass Gott dieses
Geflecht von System und seinen Subsystemen derart komplex erschaffen
hat, lässt all jenen, die die Schöpfung Gottes leugnen, keinerlei
Möglichkeit einer anderen Erklärung offen. Gläubige hingegen bestärken
solche Beispiele in ihrem Glauben an Gott und Seine Schöpfung.
Im Zuge unserer weiteren Betrachtung der Einzelheiten dieses Systems
werden Sie sehen, dass die besondere Form des Globin die Art und Weise
bestimmt, wie die Eisenionen den Sauerstoff binden. Die vier Häme im
Hämoglobinmolekül liegen parallel zueinander, aber senkrecht zu den
Globin-Ketten. Sobald jedoch die Häm-Gruppen Sauerstoff binden, geht die
parallele Anordnung verloren. Obwohl die einzelnen Häme zu weit
auseinander liegen, um direkt miteinander zu interagieren, werden
Veränderungen in der Globinstruktur, in die die Hämo eingebettet sind,
die die Sauerstoffmoleküle “aufpicken”, sofort an andere Globine in
diesem Protein weitergeleitet. Auf diese Weise bewirkt die Bindung eines
Sauerstoffmoleküls durch ein Hämogllobinmolekül eine Steigerung der
Bindungsaffinität auch bei den angrenzenden.
Bedeutsam ist auch, dass das Globin
paarweise die Häm-Gruppen daran hindert, zu eng aneinander zu rücken.
Ansonsten könnten nämlich Sauerstoffatome zwischen den Eisenionen eine
Oxidation beginnen.
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Dank des Stickstoffmonoxids, das es trägt,
“weiß” das Hämoglobin, wieviel Sauerstoff es in welchem Gewebe
freizusetzen hat. Das vom Hämoglobin beförderte Stickstoffmonoxid stellt
sicher, dass der Blutdruck im ganzen Körper stabil bleibt. Der
Blutdruck wiederum bestimmt, wieviel Sauerstoff im Gewebe freigesetzt
werden muss.
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Man kann sich das etwa so vorstellen wie vier Magnete,
die an einer Stab hängen. Da die vier Nordpole der Magneten
aneinandergrenzen, stoßen sie sich gegenseitig ab. Dadurch kommt es bei
den Magneten zu einem Auseinanderdriften und somit zu einer neuen
Anordnung untereinander.
Wenn die Eisenionen Sauerstoff binden, verhalten sie sich genauso wie
die vier Magneten: Sie versuchen nämlich, so weit wie möglich
voneinander abzurücken. Um im Bildvergleich zu bleiben: Die Rolle des
Stabes, an dem die Magnete aufgehängt sind, spielt im Blut das Globin.
Die Fäden, an denen die Magneten hängen, sind die Häm-Gruppen, und die
Magneten sind die Sauerstoffmoleküle. Diese Art der Sauerstoffbindung
durch das Hämoglobin ist ohne Zweifel das Werk Gottes, um den
Sauerstoffbedarf des menschlichen Körpers zu sichern.
Wenn man sich vergegenwärtigt, dass jede einzelne Rote Blutzelle bis
zu 270 Hämoglobinmoleküle trägt, versteht man besser, in welchem Maß
jede dieser Zellen für die Sauerstoffversorgung des Körpers leistet. Um
dies zu gewährleisten, muss der ganze Vorgang der Sauerstoffversorgung
jedoch absolut perfekt organisiert sein. Es scheint, als ob die
fraglichen Moleküle genau einschätzen könnten, wie groß die
Oxidationsgefahr ist, die durch die eingefangenen Sauerstoffmoleküle
stets droht, und sich deshalb “bewusst” soweit voneinander entfernen,
wie es notwendig ist
Noch bedeutsamer ist, dass die gleiche Sicherheitsmaßnahme auch in
allen anderen der Billionen Zellen im menschlichen Körper eingebaut ist.
Und zwar deshalb, weil auch dies ein Werk Gottes ist und in jedem
Sekundenbruchteil unter Seiner Kontrolle steht. Es ist eine
Manifestation eines der Namen Gottes:
Al-Qadee (Herrscher, Der,
Der seine Aufgabe erfüllt). Wie alle anderen Werke Gottes auf Erden
auch, beweist obiges Beispiel die Existenz, die unbegrenzte Macht und
die unendliche Weisheit Gottes. Im Quran ist dies folgendermaßen
ausgedrückt:
So ist Er, der Kenner des Verborgenen und des Sichtbaren, der
Mächtige, der Barmherzige, Der, Der alle Dinge aufs Beste erschaffen
hat. Zunächst formte er den Menschen aus Lehm. (Sure 32:6-7 –
al-Sadschda)
Während des Transports wird eine ausgesprochen lose Verbindung
zwischen dem Hämoglobin und den Sauerstoffmolekülen eingegangen, die
jederzeit wieder gelöst werden kann. Dass es sich auch dabei um ein
Wunder Gottes handelt, wird deutlich, wenn man den nächsten Schritt
betrachtet. Denn um an der jeweils richtigen Stelle im Zellgewebe
“abgeladen” werden zu können, muss sich das Sauerstoffmolekül auch
wieder vom Transport-Hämoglobin lösen können. Das wird ermöglicht durch
die schon erwähnte lose Verbindung. Wenn nämlich diese Verbindung auch
nur ein wenig fester wäre, könnten die Sauerstoffmoleküle nicht an der
richtigen Stelle deponiert werden. Das jedoch würde unseren schnellen
Tod zur Folge haben.
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(a) Kapillarbett
(b) Arteriole
(c) Venole
(d) von der Arteriole
(e) zur Venole
(f) Blutdruck = 40 mm Hg
- Osmotischer Druck = 25 mm
- Blutdruck = 15 mm
(g) Osmotischer Druck = 25 mm Hg
- Blutdruck = 10 mm
- rein osmotischer Druck = 15 mm
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Das obige Diagramm zeigt den Austausch, der
zwischen den Kapillargefäßen und dem Gewebe stattfindet. Am arteriellen
Ende des Kapillargefäßes ist der Blutdruck höher als der osmotische
Druck – deshalb neigen Wasser, Sauerstoff, Aminosäuren und Glukose dazu,
den Blutkreislauf zu verlassen. Am venösen Ende des Kapillargefäßes
wiederum ist die Situation genau umgekehrt: Der osmotische Druck ist
höher als der Blutdruck. Deshalb tendieren Wasser, Kohlenstoffdioxid und
andere überschüssige Moleküle dazu, in den Blutkreislauf einzudringen.
Dieser perfekte, aus Druckunterschieden entstehende Prozess ermöglicht
es, Sauerstoff und Nährstoffe im ganzen Körper zu verteilen und
überflüssige Stoffe zu entfernen.
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Das Vorhandensein und die “Sollbruchstelle” dieser losen
Verbindung ist ganz genau festgelegt und fein abgestimmt. Damit sich
Sauerstoffmoleküle mit dem Hämoglobin verbinden können, brauchen sie ein
bestimmtes Umfeld, nämlich einen bestimmten Sauerstoffdruck im
Lungengewebe. Sobald der Partialdruck des Sauerstoffs in anderen
Körperzellen abfällt, wird die Verbindung zwischen Sauerstoffmolekülen
und Hämoglobinmolekülen abgebrochen und somit der Sauerstoff
freigesetzt.
Dieser Mechanismus ist die Grundlage für den Transport des Sauerstoffs von der Lunge in das Körpergewebe.
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solcher Mechanismus muss im Körper unablässig aktiv sein. Wenn der
Sauerstoffdruck nicht zur rechten Zeit am rechten Ort fällt, ist das
Zellgewebe nicht in der Lage, Sauerstoff aufzunehmen. Zellgewebe ohne
Sauerstoff jedoch ist zum Tod verurteilt.
Dasselbe gilt für den Blutdruck. Ein
Hämoglobinmolekül kann zwar selbst entscheiden, wieviele
Sauerstoffmoleküle es an der betreffenden Stelle deponiert – aber nur,
wenn der Blutdruck dabei stabil bleibt. Das aber ist nur garantiert
durch die Aktivität von Stickstoffmonoxidmolekülen, die ebenfalls von
den Hämoglobinmolekülen, außer Sauerstoff und Kohlendioxid,
transportiert werden. Ohne die Stickstoffmonoxidmoleküle würde sich
nämlich der Blutdruck ständig ändern, weil dann entweder zuviel oder
zuwenig Sauerstoff in die Zellen gelangt..
26 Im einen Fall würden sie “ausbrennen”, im anderen Fall quasi “austrocknen”.
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Hinsichtlich seiner Struktur wie seiner
Funktionen ist das Hämoglobin ein ganz besonderes Molekül. Wenn das
Hämoglobin nicht so schwach an Sauerstoff gebunden wäre und es nicht
gleich von Anfang an die besondere Struktur besessen hätte, die es den
Sauerstoff zum Gewebe transportieren, überschüssige Stoffe vom Gewebe
aufnehmen und Kohlenstoffdioxid in der Lunge deponieren lässt, wäre der
Blutkreislauf zwecklos. Hämoglobin wurde zweifellos im selben Moment wie
die anderen Bestandteile des Kreislaufsystems geschaffen. Anders
gesagt, der Ursprung der Blutzirkulation liegt nicht in der Evolution –
dieses System ist nur ein weiterer Beweis für die erhabene Schöpfung
unseres HERRN.
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Aus all diesen Informationen über Hämoglobinmoleküle
geht zweifelsfrei hervor, dass dieser Mechanismus für das Leben
erschaffen wurde. Allein schon dieser Mechanismus führt die Darwinisten
in ein Erklärungsdilemma, weil sie ja bekanntlich die Entstehung von
Leben auf der Erde durch bloße Zufälligkeiten erklären. Wenn die
Darwinisten nämlich weiterhin treuherzig behaupten, das Hämoglobin sei
lediglich das Ergebnis zufällig stattfindender Mutationen, dann müssen
sie erstmal erklären, woher eigentlich ein Hämoglobinmolekül seine
genetische Information bezieht, um die aufgezeigte, fast unglaubliche
chemische Harmonie mit Sauerstoffmolekülen bewerkstelligen zu können.
Und sie müssten auch erklären, wie Lebewesen mit einem
Blutkreislaufsystem überhaupt atmen konnten, ehe die dafür notwendige
genetische Information vorhanden war, um Sauerstoff zum Zellgewebe zu
leiten.
Ohne das Vorhandensein von Hämoglobin kann das Blut seine Aufgaben
nicht erfüllen. Und die perfekte Integration des Hämoglobin in jeden
Organismus mit einem Atmungssystem ist durch zufällige Mutationen
schlechterdings nicht erklärbar. Wenn es nicht die spezifische Struktur
des Hämoglobin gäbe, um die beschriebene lose Verbindung mit Sauerstoff
einzugehen und ihn so zu den Zellen zu transportieren, und anschließend
das durch Metabolismus entstehende Kohlendioxid über das Lungengewebe
wieder zu “entsorgen”, dann wäre der ganze Blutkreislauf überflüssig.
Das beweist, dass in Zusammenhang mit so hochkomplexen Systemen wie dem
Herz, dem Adernsystem und dem Blut der gesamte Blutkreislauf von Anfang
an in Verbindung mit solchen Molekülen wie dem Hämoglobin entstanden
sein muss. Anders ausgedrückt: Der Ursprung des Blutkreislaufs kann
nicht Ergebnis eines evolutionären Prozesses sein, sondern beruht auf
einem Schöpfungsakt.
Jede Frage nach dem Wie und Warum in der Welt des Lebens führt
unweigerlich immer zum Prinzip der Schöpfung. Denn die Darwinisten
können die Frage nach dem Ursprung des Lebens nicht mal ansatzweise
beantworten. Denn jedesmal haben sie es mit einem Werk Gottes zu tun,
dessen Existenz sie jedoch leugnen, obwohl Er buchstäblich alles
erschaffen hat. Das wurde uns Menschen im Quran folgendermaßen
offenbart:
Nein! Ich schwöre es bei dem Herrn der Osten und der Westen! Wir
sind mit Sicherheit imstande. Bessere für sie einzutauschen, und keiner
kann Uns daran hindern. (Sure 70:40-41 – al-Ma’aridsch)
Das Wundermolekül entsorgt Kohlendioxid
Nicht nur die Fähigkeit des Hämoglobin zum
Sauerstofftransport bringt die Darwinisten in Erklärungsnöte, sondern
auch dessen Fähigkeit, das durch Metabolismus entstehende Kohlendioxid
in den Zellen wieder “abzuholen”.
Der Transport von Kohlendioxid im Blut ist weniger riskant als der
von Sauerstoff. Deshalb können sich die Roten Blutzellen auch wesentlich
mehr Kohlendioxid “aufladen”. Im Ruhezustand des Körpers transportieren
100 Milliliter Blut durchschnittlich vier Milliliter Kohlendioxid vom
Zellgewebe in die Lunge. Während das Sauerstoff transportierende
Hämoglobin dem Blut seine Rotfärbung verleiht, färbt es beim
Rücktransport von Kohlendioxid das Blut dunkelrot, eher purpurfarben.
Deshalb erscheinen die Adern dicht unter der Hautoberfläche oft
dunkelrot oder bläulich.
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DER HALDANE-EFFEKT: EINER DER PERFEKTEN MECHANISMEN DER ROTEN BLUTKÖRPERCHEN
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| (1) Der durch das Hämoglobin der Roten Blutkörperchen
transportierte Sauerstoff gelangt von der Alveole in das Kapillargefäß.
Kohlenstoffdioxid gelangt vom Kapillargefäß in die Alveole. |
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Wenn das Gewebe Sauerstoff braucht, lässt der
Haldane-Effekt das Hämoglobin Sauerstoff freisetzen und sich an
Kohlenstoffdioxidmoleküle binden. In der Lunge stellt der Haldane-Effekt
den genau entgegengesetzten Transfer dar, und die Stellen, an denen
Hämoglobin Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid austauscht, sind mit
perfektem Feingefühl definiert.
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Im Allgemeinen transportiert das Blut Kohlendioxid in
Form von Kohlensäure. Durchschnittlich nur 5% werden durch
Hämoglobinbindung an die Lunge geleitet. Weitere 10% werden in einem
gasförmigen Zustand transportiert. Das Kohlendioxid ist mit dem
Hämoglobin nur schwach verbunden. Wieder spielt Sauerstoff die
entscheidende Rolle, wenn die Verbindung des Kohlendioxid mit dem
Hämoglobin gelöst werden soll. Bei diesem chemischen Phänomen, das
Haldane-Effekt genannt wird, wird das Kohlendioxid freigesetzt. Wenn das
Zellgewebe Sauerstoff braucht, trennt der Haldane-Effekt Sauerstoff von
Hämoglobin und veranlasst dieses, mehr Kohlendioxid zu binden. In der
Lunge hingegen bewirkt er ganau das Gegenteil. Denn dort ist der
Sauerstoffgehalt wesentlich größer, weshalb das Hämoglobin “lieber” eine
Verbindung mit Sauerstoff eingeht. Der dadurch bewirkte höhere
Säuregehalt des sauerstoffangereicherten Hämoglobin erleichterten
deshalb die Abspaltung des Hämoglobin vom mitgeführten Kohlendioxid.
Dieser chemische Prozess ist außerordentlich
kompliziert. Der entscheidende Punkt dabei sind jene hochsensiblen
Regionen, wo der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid stattfindet.
Das Hämoglobin muss Sauerstoff zu den Zellen transportieren und sich
dort wieder mit Kohlendioxid “beladen”. In der Lunge – dem Ausgangstor
für das Kohlendioxid – findet der umgekehrte Prozess statt. Nirgendwo
sonst im Körper findet Vergleichbares statt. Das dafür notwendige
chemische Gleichgewicht muss dabei zeitlich-synchron verlaufen mit dem
Blutkreislauf. Deshalb kann es sich ebenfalls nicht
allmählich-evolutionär durch Zufälle entwickelt haben.
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Manchmal geht das Hämoglobin im Blut
stattdessen eine Bindung mit Kohlendioxid ein, meist unter äußeren
Einflüssen. Dieses Phänomen wird Kohlenmonoxidvergiftung genannt. Wenn
Kohlenmonoxid (CO)-Gas infolge unvollständiger Verbrennung von Kohle
oder von Auspuffgasen in die Lunge gelangt, verbindet es sich mit dem
Hämoglobin und verdrängt dort den Sauerstoff. Denn das Hämoglobin hat
gegenüber Kohlendioxid eine wesentlich höhere Bindungsaffinität als
gegenüber Sauerstoff – und zwar mit dem Faktor 500. Ab einer bestimmten
Menge CO im Blut kann dies infolge Sauerstoffmangels zum Tod führen.
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Hämoglobin: Das wundertätige Eisen im Hämoglobin
Das im Hämoglobin enthaltene Eisen, das beim
Sauerstofftransport eine so große Rolle spielt, ist eines der großen von
Gott geschaffenen Wunderwerke. Eisen gelangt auf verschiedene Weise in
den Körper, wird dort absorbiert vom Dünndarm und geht dann eine
Verbindung ein mit dem Apotransferrin, einem Eisen-transportierenden
Protein, von dem es in den Blutkreislauf eingebracht wird. Das Eisen ist
mit diesem Protein nur lose verbunden und kann deshalb an jedem Punkt
des Körpers und an jeder Zelle “abgeladen” werden. Das Apotransferrin
kontrolliert auch weitgehend die Eisenabsorption durch die Zelle, indem
es quasi mit dem Eisen auf dem Rücken in die Zelle eindringt.
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Der euch die Erde zu einem Bett gemacht und den
Himmel darüber erbaut hat, und vom Himmel Wasser herniedersandte und
damit Früchte hervorbrachte zu euerer Nahrung. Stellt ihm daher keine
Götter zur Seite, wo ihr es doch (besser) wisst. (Sure 2:22 – al-Baqara)
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Sobald die Leber genügend Eisen
angereichert hat, drosselt sie die Produktion von Apotransferrin. Mit
anderen Worten: Die Leber reguliert den Bedarf und die entsprechende
Produktion im Körper, indem sie den Transport von Eisen im Blut
reguliert.
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Wiederum wird klar, über ein welch hochkomplexes Kommunikationssystem
unser Körper verfügt. Denn eine zu hohe Eisenkonzentration im
Zellgewebe würde zu schweren Defekten im Körper führen. Durch den von
Gott geschaffenen Kontrollmechanismus jedoch ist die vom Körper
benötigte Menge an Eisen stets genau festgelegt. Der entsprechende
hochsensible Kontrollmechanismus ist ständig “in Betrieb” und achtet
darauf, welche der etwa 100 Billionen von Zellen gerade Eisen benötigt.
Die bedarfsorientierte Produktion des Körpers bedeutet auch eine
Kraftersparnis, weil das Tempo der Eisenabsorption im Körper relativ
niedrig ist – meist sind es nur einige Milligramm pro Tag. Selbst wenn
der Körper durch Nahrungsaufnahme einen sehr hohen Eisenanteil aufnimmt,
wird nur ein kleiner Teil davon auch wirklich genutzt.
Aber der Überschuss wird keineswegs verschwendet. Denn die
überschüssigen Eisenionen im Blutstrom werden für den späteren Bedarf
gespeichert. Das geschieht in allen Körperzellen, vor allem in den
Leberzellen – gerade so, als ob jede einzelne Zelle wüsste, dass der
Überschuss später noch gebraucht wird. Dass dem so ist, ist von großer
Bedeutung. Keine Zelle nutzt das Eisen, das sie zufällig, ziellos und
unbegrenzt erreicht. Keine Zelle “wirft” das Eisen weg oder trifft eine
von den anderen Zellen unabhängige Entscheidung. Sie alle verhalten sich
so, als wüssten sie, welch wertvolles Gut sie speichern. Daraus wird
ersichtlich, dass in den Zellen selbst ein fehlerfreier Plan angelegt
ist, der ständig kontrolliert wird. Kein Zweifel, dass dieses perfekte
Systen ein Werk Gottes ist, Der über alles herrscht und es erhält. Denn
Er ist es, Der dieses Wunder erschaffen hat.
Natürlich ist es uns nicht möglich, die Allgegenwart Gottes zu sehen.
Aber jeder vernunftbegabte und bewusste Mensch kann Seine Gegenwart
wahrnehmen und erkennen, indem er sich umschaut und solche Wunder der
Schöpfung Gottes betrachtet. Denn wir sind überall von solchen Wundern
umgeben und sind selbst eines. Davon spricht unser Herr selbst im Quran:
Er ist Gott, der Schöpfer, der Urheber, der Formgebende. Sein
sind die schönsten Namen. Ihn preist, was in den Himmeln und auf Erden
ist; Er ist der Mächtige, der Weise. (Sure 59:24 – al-Haschr)
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Nur ein geringer Teil des vom Körper
aufgenommenen Eisens wird absorbiert. Der Rest allerdings, der für den
Körper von größter Bedeutung ist, wird nie vergeudet. Die überschüssigen
Eisenionen werden von bestimmten Zellen gespeichert, als ob der Körper
wüsste, dass sie später noch gebraucht würden. Eines der Organe, die
solche Speicherfunktionen übernehmen, ist die Leber. Die Leberzellen
arbeiten buchstäblich wie ein Warenhaus, indem sie überschüssige
Eisenionen für den späteren Gebrauch lagern.
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24 Mutahhar Yenson, Insan Biyokimyasi, (“Human
Biochemistry”), Beta Basim Yayin Dagitim, p. 484; “The Chemistry of
Hemoglobin and
Myoglobin,”http://chemed.chem.purdue.edu/genchem/topicreview/bp/1biochem/blood3.html

25 Textbook of Medical Physiology, p. 496.

26 Bilim ve Teknik, February 1998, Vol. 363, p. 61.

27 Arthur C. Guyton, op. cit., Vol 1, 7th Ed., Nobel Tip Kitabevi, p. 716.

28 Insan Biyokimyasi, p. 486.

29 Textbook of Medical Physiology, pp. 46-48.